Rede von Stevan A. Söder, Vorsitzender der Stiftung HEIMATHAUS zur Eröffnung der Ausstellung
Liebe Freunde, sehr geehrte Damen und Herren, WILLKOMMEN!
Ich grüße Sie im Namen der Stiftung HEIMATHAUS, im Namen des Ausstellungsorganisators und in meinem eigenen Namen.
Die Idee, Ihnen mit dieser Ausstellung das Leben der Donauschwaben näher zu bringen, hat uns die Realität auferlegt, und das heißt, Generationen, die nach dem zweiten Weltkrieg geboren wurden, und das sind heute Menschen im siebten Lebensjahrzehnt, wissen fast nichts über die Donauschwaben. Und die Donauschwaben leben im Gebiet der heutigen Vojvodina, in größerer Zahl, von 1716 bis heute, aber ab Ende des Zweiten Weltkriegs in unbedeutender Zahl. Und nicht nur um zu leben, sondern sie haben einen großen Beitrag zur Entwicklung dieses Gebietes geleistet, sowohl im Bildungs- und Kulturbereich, als auch im wirtschaftlichen Bereich sichtbar.
Durch die Ansiedlung brachten sie in die Vojvodina die Hochkultur Mitteleuropas. Sie brachten hygienische Gesundheits-gewohnheiten, einen Pflug, der das Land umstürzte und nicht nur pflügte, Fruchtfolge, intensiv statt extensiver Viehzucht. Sie brachten fertige städtische Lösungen für die Organisation mit. Im Zentrum des Dorfes errichteten die Donauschwaben eine Schule, eine Kirche und ein Kulturzentrum. Nach dem „Ruf“ der neu errichteten Siedlungen der Donauschwaben wurden verstreute serbische und rumänische Dörfer forciert.
Durch ihr Engagement, ihre Arbeit, aber auch zahlreiche Todesfälle wurde dieser Raum seiner Bestimmung zugeführt und menschenwürdige Lebensbedingungen geschaffen. Die Donau-schwaben bauten ihr Leben in einem neuen Habitus, der schließlich ihre Heimat werden sollte, entwurzelten dichte karge und nutzlose Vegetation, entwässerten Teiche und Sümpfe, verbanden die Donau und die Theiß (Donau-Theiß-Donau Kanal) und bauten Dämme entlang des Kurses. Donau und Theiß und schuf damit die "Korn-kammer Europas". Da sie auch aus verschiedenen deutsch-germanischen Stämmen und mehreren Ländern stammten, brachten sie die Grundsätze des gutnachbarlichen und Zusammenlebens mit anderen und unterschiedlichen mit, die Mitglieder dieser Volksgemeinschaft traditionell pflegen.
Unsere Erwartung ist, dass diese Ausstellung dazu beiträgt, dass diejenigen, die nichts über die Donauschwaben wissen, zumindest grundlegende Informationen über sie und ihr Leben in der Vojvodina (Österreich, Österreich-Ungarn, Jugoslawien und Serbien) erhalten.
Diese Ausstellung zeichnet sich dadurch aus, dass zwei Karlovitzere Malerin, Ratka Đider (geb. Purschel) und Jasna Apatović, mit nur wenigen Titeln das Leben der Donauschwaben über drei Jahrhunderte gemalt haben. Der Rest sind reine Symbole.
Genießen!