Die Donauschwaben haben bis Ende des Zweiten Weltkriegs in der Vojvodina gelebt, als es noch ca. 500.000 waren, sie waren neben Serben und Ungaren die zahlreichsten Bewohner. Heute äußern sich rund 4000 Menschen, laut der Volkszählung, als Deutsche, doch in unserer Mitte schätzt man das es weitaus mehr Donauschwaben gibt und dass zwischen 20.000 und 30.000, sich aber aus verschiedenen Gründen nicht als solche äußern.
Donauschwaben sind eine spezifische ethnisch – kulturelle Gruppierung in der Vojvodina, deren Identität in den letzten Jahrzehnten oft in Frage gestelllt wurde. Von Verleugnung, brutaler Tortur und Pogrom, hin zur ruhigen oder etwas groberen Assimilation bis zur bloßen Vertuschung und Nichtanerkennung des eigenen Rechts zur authentischen Stimme, verlief das Leben dieser Gruppe in unserer Region. Dieser Teil der Bevölkerung von Sremski Karlovci lebte unter anderen Umständen, denn da sie nie eine Mehrheit oder Minderheit von Sremski Karlovci ausmachten, höchstens 12% der Bevölkerung, hatte das zur Folge das sie in großer Zahl die Kultur der Menschen annahmen in deren Mitte sie lebten (Serben und in kleinerer Zahl Kroaten, doch diese hatten einen größeren Einfluss, da sie derselben Glaubensrichtung angehörten). Denn durch die Geschichte und kulturelle Randpostition dieser Gruppe, tun sich auf dramatische Weise viele wichtige Fragen auf, über die kollektiven ethno – kulturellen Rechte, aber auch über die Frage der Schuld und Strafe, Toleranz und der Möglichkeit des Zusammenlebens, der Vergebung und Versöhnung...
Auch wenn die Lage der Donauschwaben in vielerlei Hinsicht spezifisch und interessant ist, haben sich ihre Aktivitäten in der Aufklärung und Gestaltung des eigenen national - kulturellen Selbstbewusstseins nicht weit von der stereotypischen Sichtweise der Gesellschaftsformung, in der sogenannten heimatlichen Form, entfernt.Ohne zu Übertreiben kann man sagen, dass sich die gesammte Aktiviät der Organisationen auf die Beschäftigung mit der folkloristischen Geschichte beschränkt hat, in der Hoffnung so die in tiefe Vergessenheit geratene kulturelle Identität zu retten. So ist es auch mit den Donauschwaben in Sremski Karlovci, sodass die Gründung des HEIMATHAUSES einen zusätzlichen Wert hat, wenn es um die Frage der Wiederbelebung der traditionellen Kultur dieser Leute geht.
Die Kultur der Donauschwaben in der Vojvodina und in Serbien wurde seit dem Zweiten Weltkrieg ununterbrochen unterdrückt, sodass es sie heute nur in Ansätzen gibt. Die materiellen Güter der donauschwäbischen Kultur wurden zerstört, genauso wie ganze Dörfer zerstört, vernachlässigt und nicht in Stand gehalten wurden, sodass die Dörfer die noch in ihrer ursprünglichen Form bestehen in einer sehr schlechten Verfassung sind. Die intellektuellen Güter und die geistliche Kultur sind für die Öffentlichkeit meist unzugänglich, sodass man über sie fast gar nichts weiß. In letzter Zeit gibt es einen augenscheinlichen Anstieg des Interesses an diesen Gütern, man sieht dies auch am Interesse der Studenten, die in ihren Diplom-, Master- oder Doktorarbeiten Themen aus dem kulturellen und geistlichen Leben der Donauschwaben wählen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entzog der Staat Deutschen, also den eigenen Bürgern, ihre Häuser und Anwesen, die verstaatlicht oder anderen Kolonisten geschenkt wurden. Diese Häuser und Anwesen verfallen allmählich, ihre Instandhaltung wird vernachlässigt und wenn sie dennoch repariert und renoviert werden, wird ihre urbanistische Bedeutung und die kulturhistorische Bedeuting nicht beachtet. Deshalb gibt es heute auch kein Haus in seiner ursprünglichen Form mehr, dass aus der Zeit der Ansiedlung der Donauschwaben in die Vojvodina kommt.